Mit seinem außergewöhnlichen pianistischen Vermögen berührt Fazıl Say seit mehr als fünfundzwanzig Jahren Publikum und Kritiker gleichermaßen auf eine Weise, die in der zunehmend materialistischen und aufwändig organisierten Welt der klassischen Musik selten geworden ist.
Seit Beginn seiner Karriere hat er mit vielen namhaften amerikanischen und europäischen Orchestern und zahlreichen führenden Dirigenten zusammengespielt und dabei ein vielseitiges Repertoire aufgebaut, das von Bach über die Wiener Klassik und die Romantik bis hin zur zeitgenössischen Musik reicht, eingeschlossen seine eigenen Kompositionen für Klavier.
Gastspiele führten Fazıl Say in unzählige Länder auf allen Kontinenten, und er tritt auch immer wieder als Kammermusiker auf. Als Komponist hat Fazıl Say unter anderem Auftragswerke für die Salzburger Festspiele, den WDR, die Münchner Philharmoniker, das Schleswig-Holstein Musik Festival, die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, das Wiener Konzerthaus, die Dresdner Philharmonie, das Boston Symphony Orchestra und die BBC geschrieben. Sein Schaffen umfasst u.a. fünf Symphonien, zwei Oratorien, verschiedene Solokonzerte sowie zahlreiche Klavier- und Kammermusikwerke. Im Herbst 2023 wurde seine sechste Symphonie in der Türkei uraufgeführt.
In der Doppelrolle als Komponist und Pianist war Fazıl Say 2023/24 Spotlight Artist im Amsterdamer Concertgebouw. Das hr- Sinfonieorchester Frankfurt widmete ihm eine Portraitwoche, u.a. waren hier in einem Konzertprogramm zwei Doppelkonzerte zu hören: mit Chefdirigent Alain Altinoglu spielte er eines der Bach-Konzerte für zwei Klaviere (BWV 1062), im Anschluss folgte Says Konzert für zwei Trompeten und Orchester mit Sergei Nakariakov und Gábor Boldoczki in der deutschen Erstaufführung. Als Pianist war Fazıl Say zu Gast beim City of Birmingham Symphony Orchestra und tourte mit dem Orchester in der Schweiz. In Nordamerika gastierte er beim National Symphony Orchestra Washington, Vancouver Symphony Orchestra und dem Orchestre symphonique de Québec. Nach vielen Jahren kehrte er außerdem zum MDR Sinfonieorchester zurück. Rezitale führten Fazıl Say in dieser Saison nach Oslo, Budapest, Wien, Mailand, Paris, Japan und zu diversen Festivals.
Fazıl Say hat mit über 50 Aufnahmen eine umfangreiche Diskographie vorgelegt. Seine Einspielungen wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit vier ECHO KLASSIK und einem Gramophone Classical Music Award. Bei Warner Classics erschien zuletzt im Januar 2020 Fazıl Says Einspielung aller Beethoven Klaviersonaten sowie 2022 seine digitalen Alben „Morning“ und „Evening“. Im November 2022 veröffentlichte er seine Aufnahme von Bachs Goldbergvariationen bei Warner, im Januar 2023 folgte eine Einspielung mit Violinsonaten von Brahms, JanáČek und Bartók mit Patricia Kopatchinskaja bei Alpha.