„Die Zwölf“ erfüllten sich und ihrem Publikum, woran andere nur dachten. Mindestens zwei große Namen stehen für die Vorgeschichte der Idee, die heute so nahe zu liegen scheint, und die doch so lange niemand zu verwirklichen wagte. Beide Vordenker waren große Virtuosen ihres Fachs.
Der legendäre Pablo Casals soll bereits von einem Orchester geträumt haben, das nur aus Violoncelli besteht und der Cellovirtuose, Pädagoge und Komponist Julius Klengel schrieb vor 100 Jahren einen Hymnus für zwölf Violoncelli, der dem damaligen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker, Arthur Nitsch, anlässlich dessen 65. Geburtstags gewidmet wurde. In den siebziger Jahren äußerten findige Salzburger Redakteure im Rahmen der Konzerte der Berliner Philharmoniker bei den Salzburger Festspielen den Wunsch, ob die Cellogruppe zu einer öffentlichen Rundfunkaufnahme des hymnischen Widmungsstücks bereit wäre. Mit dieser erfolgreichen Aufnahme waren die „12 Cellisten der Berliner Philharmoniker“ geboren und die klanglichen sowie virtuosen Qualitäten dieses Solisten-Ensembles eroberten im Handstreich das Konzertpublikum weltweit.
Heute nehmen die 12 Cellisten eine herausragende, einmalige Stellung im internationalen Musikleben ein. Sie haben ein reiches Repertoire und stets fasziniert der Klangrausch von 12 Violoncelli, die eine einzigartige und facettenreiche Mischung von Klangfarben hervorbringen.
Kein Wunder, ist das Violoncello in allen Bereichen des weiten Klangs und Hörspektrums von den sonoren Tiefen bis in die schrillen Höhen zu Hause. Im Drama einer musikalischen Partitur setzen die Celli nicht selten die Ausrufezeichen. Vom schönen Klang bis zum dumpfen Schlag, vom edlen Gesang bis zu irritierenden Geräuschnebeln ist alles möglich, und ein wohlgeformter Körper sorgt bei der Riesenvielfalt musikalischer Aktionen immer für gute Resonanz.
Die 12 Cellisten haben es geschafft, mit ihrem Wechsel aus Ernst und Humor, Tiefe und Leichtigkeit ein vielschichtiges Publikum zu fesseln. Zahlreiche Konzerte geben sie im In- und Ausland. Als Botschafter Berlins begleiteten sie den deutschen Bundespräsidenten auf Staatsbesuchen. Mehrfach waren sie zu Besuch im japanischen Kaiserpalast. Dabei wurden sie sogar von Ihrer Majestät, der mittlerweile emeritierten Kaiserin Michiko, am Flügel begleitet.
Das vielfältige Repertoire spiegelt sich auch in den CD-Produktionen wider, die mehrmals mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet wurden.